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Dienstag, 20. Dezember 2011

[SACHBUCH] Frank Schirrmacher – Payback


Wenn ihr ehrlich bin, so muss ich zugeben, dass ich dieses Buch nie wollte und auch nicht sonderlich erfreut war, als ich es geschenkt bekommen habe, da es eine klare, unterschwellige Botschaft in sich trug.

Mit genug zeitlicher Distanz hab ich mich dann aber doch rangewagt. Wichtig ist hierbei noch mal der Titel, den Frank Schirrmacher dem ganzen gibt. So prangt neben Payback auch noch der Unterbuchtitel Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen“

Das Buch unterteilt sich nämlich auch in genau diese beiden Teile:
a) Was der PC, das Internet und die ganzen gesellschaftlichen Veränderungen mit uns machen und
b) Wie wir uns dagegen behaupten können.

Man darf Schirrmacher nicht falsch verstehen. Er betont mehrmals, dass er keinen Kreuzzug gegen die modernen Medien führen will, da sie durchaus Vorteile und gute Errungenschaften bieten, aber wir machen uns mehr und mehr von ihnen abhängig.

Durch Algorithmen und Muster, werden wir und unsere Anfragen, unsere Verhaltensweisen kategorisiert und wir werden dadurch unbewusst gelenkt. Die These, dass der PC längst nicht mehr dem Menschen dient, sondern der Mensch so erzogen wird, dass er wie ein PC funktioniert taucht dabei mehrmals auf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, Schirrmacher greift anhand vieler Belege, Studien und Zitate aus Wissenschaft und Wirtschaft einige wirklich besorgniserregende Punkte auf, welche uns in der Tat zum Nachdenken und oder auch zum Umdenken anregen sollten.
Es gibt viele Punkte, wo ich ihm leider absolut zustimmen muss.

Das Problem an der Sache ist, dass er sich ab einem bestimmten Punkt nur noch im Kreis dreht. Die gleichen Denkansätze und Ursachen werden immer wieder und wieder wiederholt unter dem Deckmantel eines abweichenden Gesichtspunktes, welcher sich aber oft nicht wirklich anders erklärt und auch sonst unwesentlich unterscheidet.

Nach diesen Horrorszenarien darf man also umso gespannter sein, wie der gute Mann zu helfen weiß. Und hier erleben wir leider einen Totalausfall!
Schirrmacher wird zu keinem Zeitpunkt direkt – nicht das ich ein „In 10 Schritten zum anderen Menschen in 5 Minuten“ erwartet hätte, aber er eiert ständig nur vage hin und her. Aussagekräftige Sätze Fehlanzeige!

Fazit?
Im Endeffekt würde ich es ja jedem raten, sich dieses Buch durchzulesen, da einige Punkte wirklich alles andere als belanglos sind – allerdings hätte dies auch weniger aufgebauscht geschehen können. Auch das Hoffnung wecken in Form von vermeintlicher Hilfe ist ein absoluter Fehlschuss. Den zweiten Teil streichen, den ersten Teil halbieren und konkretisieren, dann wäre es in meinen Augen eine Pflichtlektüre für jeden aufgeschlossenen und verantwortungsbewussten Bürger mit der Fähigkeit zu reflektieren.


So muss jeder selbst entscheiden ob er das lesen will, die contra Seite kann ich leider auch verstehen. Unterm Strich etwas unbefriedigend!

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