Ich hab das Buch genau genommen 1,5x gelesen. Meine Meinung darüber war doch etwas zwiegespalten und da ich zwischenzeitlich viele andere Bücher gelesen habe, wollte ich so meine Erinnerung nochmals auffrischen und den Blick auf die Authentizität werfen.
Die Hauptperson Robert, war mir persönlich nämlich viel zu unsympathisch und wirklich viele Charakterzüge hat er auch nicht. Dass dies durchaus gewollt sein kann, fiel mir dann beim zweiten Durchgang auf.
Robert wird hauptsächlich durch sein Umfeld beschrieben und handelt auch fast nur durch die daraus entstehenden Situationen und Umstände.
Die ungewohnte Art der Dialogführung welche sehr fragmentarisch und befremdlich wirkt, macht ganz und gar Sinn, wenn man dies in das familiäre Spannungsfeld setzt. Dieses zeichnet sich durch Desinteresse und hochgesteckte Erwartungen aus, Stammtischgelaber von „echten Jungs“, übertriebene Sorgsamkeit, fragile heile Welten und einem legeren Umgang mit dem Schlüsselthema Alkohol.
Eine Außenseiterrolle in der Schule, ein cooler neuer Schüler welcher älter ist und dessen Respekt jeder haben will, Imponiergehabe und der Alkohol. „Kannst du mir besorgen?“ – Noten werden schlechter, Lehrer beschweren sich und werden plötzlich fies, Diebstahl, Geldprobleme, seltsame Typen, Schulden, Abhängigkeit – das ganze summiert sich immer schneller.
Die Geschichte ist chronologisch eingerahmt, der Leser wird sofort ins Geschehen geworfen, ein Ausblick steht am Anfang, dann der Sprung in die Vergangenheit, alles rückwärts aufgerollt, erklärt und beschrieben.
Lesenswert – durchaus, ob es für die 6te Klasse geeignet ist? Vielleicht, vielleicht auch nicht – es ist nur eine Geschichte, eine Version jenes komplexen Themas und Robert haftet in meinen Augen zu sehr das Loser Image an. Lippenbekenntnisse kann ein Lehrer damit auf jeden Fall bekommen, mehr wohl in der Regel aber nicht. Das ganze erinnert mich zu sehr an „Nicht Chicago. Nicht hier.“ von Kirsten Boie, welches ich in dem Alter über das Thema Mobbing lesen musste. Es kam nicht an in der Klasse, war unbeliebt, ein „Scheiß“-Buch, Thema verfehlt!
Das gleiche Problem haben wir hier auch. Die Dialoge unter den Jugendlichen sind gruselig abstrus. Pseudocool und übertrieben jung und lässig. Zudem spielt das Buch noch zu DM-Zeiten. Das lockt heute sicherlich keinen Schüler mehr hinter dem Ofen hervor.
Was ich persönlich lustig fand war die Beschreibung der Stadt. Ohne dass ein Name fiel weiß ich genau was gemeint ist, pendle 5x die Woche zur Arbeit dorthin und scheinbar hat sich nicht wirklich viel geändert.
Im Anhang befinden sich noch Kontaktadressen zur Suchtberatung. Es ist nicht wirklich schlecht, es ist bemüht, leicht verständlich und im Grunde auch nachvollziehbar. Aber richtig warm werde ich damit wirklich nicht.
höhöhö haben wir in der realschule gelesen xD
AntwortenLöschenUnd wie war's? Haut meine Einschätzung hin? bzw. wurde es treffend beschrieben? Und überhaupt und sowieso... saaaag =)
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