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oder verpass das Schönste.
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Donnerstag, 4. Oktober 2012

Jörg Thadeusz – Rette mich ein bisschen



Es war die gewisse Art und Weise die Sätze zu formulieren und ihnen damit eine gewisse, nicht unbedingt gewöhnliche Komik zu verleihen, welche mich auf dem Klapptext anlockten.

Die Geschichte selbst lässt sich leicht zusammen fassen:
Gunnar steuert auf die Ende 20 zu und blieb nach dem Zivi irgendwie beim Rettungsdienst hängen. Er wohnt zusammen mit seiner besten Freundin Sandra in einer WG. Sie sieht gut aus und schleppt andauernd neue Typen an, er riskiert immer wieder den Rauswurf aus der Wohnung, da er sich nicht sonderlich kooperativ oder freundlich verhält. Die Stimmung ist vertraut aber gereizt, man kennt sich vielleicht schon zu lange.

Sonst hat Gunnar nicht viele Freunde. Seine Freizeit verbringt er mit seinen Arbeitskollegen die ihm aber auch ordentlich auf die Nerven gehen. Gunnar ist der sympathische Versager wie sie gern von Tommy Jaud von jedem Buch grinsen. Zwar ist er kein klassischer „social awkward“ – dafür ist die Liste seiner Exfreundinnen viel, viel zu lang – aber die Frage was er sich in seinem Leben so vorgestellt hat, wird ihm durchaus berechtigt gestellt.

Als er dann bei einem Einsatz noch die Frau seines Lebens trifft – welche er nicht wirklich um ein Date bitten kann, immerhin ist angesichts des fehlgeschlagenen Rettungsversuch deren Mutter gestorben – wird es kompliziert. Wenig hilfreich ist es, dass sich Sandra auch plötzlich Hoffnungen macht oder nachfragt, ob es Hoffnungen geben könnte.

Das klingt im Großen und Ganzen recht banal, was es streckenweise auch ist. Dennoch muss ich dem Buch eine gewisse Qualität attestieren. Es ist nicht nur sprachlich abwechslungsreich und gewandt, es zeichnet sich auch durch einen sehr trockenen und erfrischenden Humor aus. Ich musste das ein oder andere Male leicht schmunzeln und das kommt bei mir recht selten vor, wenn ich ein Buch lese.

Mit knapp über 200 Seiten ist es auch schnell gelesen, für zwischendrin also durchaus zu haben. Wer Chaoten, raue Arbeitswelten und männlichem Liebeschaos nicht abgeneigt ist, könnte vielleicht ein Auge riskieren

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