Was mir an dem Buch
auf Anhieb gefiel, war das wunderschöne Cover. Diese ausstrahlende Tiefe, die
Verlassenheit und das rote Boot, welches doch ins Auge fiel, aber weniger
strahlend denn melancholisch verblasst und trotz allem nicht kraftlos. Das
mystische Zeichen, welches einem auch im Buch Kapitel für Kapitel folgt, ohne
Bedeutung aber zur ansprechenden Zierde, strahlt für mich ebenfalls eine
gewisse Faszination aus.
Nun haben gute
Bücher aber im Regelfall mehr zu bieten, als nur ein Cover – daher wenden wir
uns am Besten gleich zum Inhalt. Was ich sehr gut finde ist, dass gleich am
Anfang eine Übersicht aller wichtigen Charaktere aufgelistet ist ohne dass
damit irgendetwas gespoilert wird. Denn wer kennt es nicht? Man hatte lange
Zeit nicht mehr zu lesen und stolpert hilflos und fragend über x-beliebige
Namen welche man verzweifelt versucht zuzuordnen. Man möchte eine Rezession
verfassen, welche man zeitlich viel zu lange hat schleifen lassen und zig
romanfremde Namen und Handlungsstränge stellen sich einem in den Weg. *g*
Aufgeteilt auf zwei Handlungsstränge wäre das zum einen
Freyr, ein Arzt und Psychiater welcher inzwischen getrennt von seiner Frau Sara
lebt seit ihr gemeinsamer Sohn Benni spurlos verschwunden ist. Dieser wird nach
der rätselhaften Verwüstung eines Kindergartens von der örtlichen Polizei um
Hilfe gebeten, bestehend aus der Kriminalkommissarin Dagný und Veigar.
Auf der anderen Seite sind das Katrín und ihr Mann Garðar sowie Líf, Freundin von Katrín und Witwe, nachdem ihr Mann – der beste Freund von Garðar verstarb. Die wirtschaftliche Krise Islands wird in diesem Thriller gut eingefangen und schnell deutlich. Während Katrín wenigstens ein bisschen Geld als Lehrerin verdient, sucht Garðar ständig nach Arbeit. Zu dritt schmieden sie daher die Idee, ein altes, heruntergekommenes Ferienhaus für den Sommer instand zu setzen. Irgendwo in einem ausgestorbenen und verlassenen Dorf, mitten auf einer abgeschiedenen Insel. Zwar ist es just Winter, die Lage sehr abgeschnitten und viel Licht hat man auch nicht unbedingt, aber so – zumindest nach Plan – könnte man alle wichtigen Arbeiten erledigen und im Sommer schon die ersten zahlenden Gäste erwarten.
Auf der anderen Seite sind das Katrín und ihr Mann Garðar sowie Líf, Freundin von Katrín und Witwe, nachdem ihr Mann – der beste Freund von Garðar verstarb. Die wirtschaftliche Krise Islands wird in diesem Thriller gut eingefangen und schnell deutlich. Während Katrín wenigstens ein bisschen Geld als Lehrerin verdient, sucht Garðar ständig nach Arbeit. Zu dritt schmieden sie daher die Idee, ein altes, heruntergekommenes Ferienhaus für den Sommer instand zu setzen. Irgendwo in einem ausgestorbenen und verlassenen Dorf, mitten auf einer abgeschiedenen Insel. Zwar ist es just Winter, die Lage sehr abgeschnitten und viel Licht hat man auch nicht unbedingt, aber so – zumindest nach Plan – könnte man alle wichtigen Arbeiten erledigen und im Sommer schon die ersten zahlenden Gäste erwarten.
Was mich an dieser Stelle doch etwas gestört und irritiert
hat. Irgendwie bereuen es alle drei sofort bei Ankunft überhaupt erst abgereist
zu sein. Vor allem Katrín klammert sich gern im Konjunktiv. Leute ehrlich? Ihr
plant so ein Projekt, kauft schon zig Sachen dafür ein und wollt sofort die
Segel streichen? Aber sie bleiben dann doch da und vereinbaren mit dem Fährmann
den Abholtermin in ein paar Wochen. Von nun an sind sie auf sich allein
gestellt.
Es dauert am Anfang ein wenig bis der Plot an Spannung
gewinnt, dafür wird dann atmosphärisch eine brutal dichte Szenerie entworfen.
Denn irgendwie scheinen die drei nicht alleine auf der Insel zu sein. Jemand
ist noch dort und die mysteriösen Vorkommnisse häufen sich.
Auch Freyr kommt erst ewig nicht voran, ein rätselhafter
Selbstmord und gespenstische Erscheinungen fesseln aber auch hier und es wird
zwangsläufig eine Verbindung zwischen allem klar. Sein verschwundener Sohn und
ein vor 30 Jahren vermisstes und totes Kind auf der verlassenen Insel deutet
auf mehr als nur einen Zufall hin.
Das ganze ist wunderbar spannend inszeniert und teilweise
erstaunlich gruselig und wäre trotz des schleppenden Einstiegs verdammt gut –
wäre das Ende nicht so feige, welches manche Logiklöcher mit offenem Ausgang
und Gespensterspuk zu kaschieren versucht.
Ich
war am Ende ziemlich unschlüssig was ich davon halten sollte, lustigerweise
gibt es durchaus auch leichte Parallelen zu Fitzeks „Die Therapie“ welche ich
wenige Tage zuvor gelesen und hier auch schon behandelt habe. Nur löst sich das
Problem – sofern von richtig lösen überhaupt die Rede sein kann – ein wenig
uneleganter.
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